Beas Vollwert Blog > Ernährung > Die gesunden „Chips der Neuzeit“ – Leckeres Dörrobst selbst gemacht
Ein Gastbeitrag von Nicole Gajetzki
Die Haltbarmachung von Lebensmitteln beschäftigt den Menschen vermutlich seit dem Zeitpunkt, an dem er begann, als Nomade den Tierherden zu folgen. Mit den ersten Anfängen der Landwirtschaft und der Domestizierung von Tieren verstärkte sich dieses Bedürfnis. Damals war es vor allem Salz, welches zur Haltbarmachung genutzt wurde genauso wie die Trocknung von Lebensmitteln. Ohne Hilfsmittel sind dies jedoch Vorgänge, die viel Zeit in Anspruch nehmen und auch Erfahrung verlangen, damit ein haltbares und zugleich essbares Produkt daraus wird.
Heute werden Lebensmittel mit einer ganzen Reihe technischer Verfahren sowie natürlicher und künstlicher Stoffe haltbar gemacht. Nach wie vor spielt Salz eine große Rolle, aber auch Zucker, verschiedene Fruchtsäuren, Alkohol, chemische Zusätze, bestimmte Gase und auch die schnelle Dehydration, die schnelle Erhitzung oder das Gefriertrocknen.
In der Regel sind moderne Konservierungsmittel auf eine industrielle Großfertigung ausgelegt. Das kann zur Folge haben, das die gesunden Inhaltsstoffe der Lebensmittel daraus ganz oder teilweise verschwinden, da es sich dabei um Stoffe handelt, die sehr empfindlich reagieren und von der Evolution nicht dafür vorgesehen sind, etwa in Reaktoren eine Behandlung zu erfahren, die mit der menschlichen Ernährung sehr wenig zu tun hat. Vitamine sind ein gutes Beispiel dafür. Deren Haltbarkeit ist durch verschiedene Faktoren begrenzt, und wenn beispielsweise ein Apfel industriell zu Apfelmus verarbeitet wurde, dann befindet sich im Supermarktregal sicherlich ein Produkt, welches nach Apfel schmeckt, aber von seinen ursprünglich sehr gesunden Inhaltsstoffen sehr weit entfernt ist. Stattdessen finden sich darin zugesetzter Zucker, Ascorbinsäuren, Aromen und ähnliche Stoffe.
Frisches Obst besitzt natürlich die meisten gesunden Inhaltsstoffe und schmeckt dazu noch hervorragend. Allerdings ist die Haltbarkeit von frischem Obst sehr begrenzt und genau hier kann die uralte Technik der Obsttrocknung zum Einsatz kommen, um Früchte haltbar zu machen, ohne sie den meisten gesunden Inhaltsstoffen zu berauben. Die dazu verwendete Technik ist unter anderem das Dörren, für das es heute Dörrautomaten gibt, die in ihrer Größe auf private Haushalte zugeschnitten sind.
Beim Dörren wird dem Obst langsam mittels warmer Luft das Wasser entzogen, ohne die Frucht dabei übermäßig zu erwärmen. Das ist ein wichtiger Punkt, denn zu starke Hitze sterilisiert das Obst zwar, vernichtet dabei aber auch wertvolle Inhaltsstoffe.
Mit einem Dörrautomaten wird aus frischem Obst länger haltbares Dörrobst, das nicht nur die gesunden Inhaltsstoffe beibehält, sondern zudem auch noch um einiges gesünder ist als herkömmliche Chips. Eine unbedenkliche Leckerei sozusagen.
Am besten wird dazu ein Dörrautomat verwendet, welcher dem Nutzer einige Vorteile bietet. Zum einen sind die Geräte genau auf den Zweck des Trocknens ausgelegt und bieten das Stapeln auf mehreren Ebenen an. Zum anderen verfügen die Dörrautomaten je nach Ausführung über eine Zeitschaltautomatik und eine Temperaturregelung, um verschiedene Arten des Dörrens durchführen zu können. Grundsätzlich bedeutet eine höhere Temperatur der warmen Luft ein zwar schnelleres Dörren, aber auch ein höherer Verlust an Inhaltsstoffen. Wer Dörrobst in Rohstoffqualität erhalten möchte, darf eine Temperatur von 38 Grad Celsius während des Dörrvorgangs nicht überschreiten. Schon dieser Punkt zeigt, dass Dörrobst in bester Qualität nur mithilfe eines Dörrautomaten hergestellt werden kann. Andere in der Küche befindlichen Gerätschaften wie beispielsweise der Backofen können diese Präzision nicht bewerkstelligen.
Zuerst einmal sollten nur gesunde Früchte zum Dörren verwendet werden. Gesund im Sinne von nicht beschädigt oder bereits angefault und möglichst in Bio-Qualität.
Die Spannbreite der Früchte, welche zum Trocknen geeignet sind, ist enorm. Für den Einstieg bieten sich etwa Äpfel, Ananas, Mangos und Weinbeeren an. Dabei hängt die Dauer des Dörrvorgangs von der Menge an Wasser ab, welche die jeweilige Frucht enthält.
Dieser Punkt ist ein bisschen als zweischneidiges Schwert anzusehen. Das Obst wird natürlich gewaschen, getrocknet, von faulen Stellen befreit und in Scheiben oder Schnitze zerlegt und auf den Rosten des Dörrautomaten ausgelegt. Nebeneinander und möglichst je eine Fruchtsorte pro Rost. Der strittige Punkt sind die Schalen einiger Früchte, bei denen sich wichtige Inhaltsstoffe in der Schale befinden. Werden die Früchte nicht geschält, verformen sich die Stücke während des Dörrens und werden dadurch ein wenig unansehnlich. Dennoch hat die Schale wichtige Nährstoffe und jeder sollte für sich selbst entscheiden, ob man diese abschält oder doch lieber dran lässt und eine etwas schlechtere Optik in Kauf nimmt.
Bildmaterial: © Green Power Chiemgau
Ein Gastbeitrag von Nicole Gajetzki
Nicole Gajetzki ist für Green Power Chiemgau in der Redaktion tätig.
Gesunde Ernährung, veganer Lebensstil und Raw Food zählen zu den bevorzugten Themengebieten.
2 Antworten auf Die gesunden „Chips der Neuzeit“ – Leckeres Dörrobst selbst gemacht